Niederhannsdorf
Beschlagnahme der Kirchenglocken  
1921
   
 

Grafschaft Glatz
 
 Karte
Allgemein
Sachgebiete
Orte
   
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  47.   07./10.07.1921:

Niederhannsdorf Kr. Glatz, den 7. Juli 1921.
Betr. Fragebogen bezüglich Wieder-
herstellung der Kirchenglocken. Tgb. No. 4945.

An den Herrn Landrat zu Glatz.

Von dem Erlaß des Herrn Regierungspräsidenten zu Breslau(Pr.II.G.1083) betr. Fragebogen bzgl. Wiederherstellung der Kirchenglocken und Glockenmetall haben wir Kenntnis genommen. Wir können uns nicht erinnern, daß uns die betreffenden Fragebogen zugegangen seien.
Der Kirchenvorstand legt aber allen Nachdruck darauf und wünscht dringend, wieder in den Besitz der Glockenbronze von den abgelieferten Glocken zur Wiederanschaffung derselben zu gelangen, und bittet daher, dieses Anschreiben in Ermangelung der Fragebogen mit der nötigen Bescheinigung an den Herrn Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung bis zum 15. Juli gütigst weiterzureichen, um die Kirchengemeinde vor Schaden zu bewahren.
Wir haben im Kriege abgeliefert
im Juli 1917:
eine Glocke von 96 cm Durchmesser und 595 kg
eine Glocke von 55cm Durchmesser und 55 kg
im Juli 1918 zwei Glocken von 82 cm u. 59 cm Durchmesser mit
beide zusammen 432 kg, in Summa 1082 kg Glockenmetall.
Der kath. Kirchenvorstand. R. Brauner, Pfarrer.
-
Der Landrat. Tgb.No. 5271. Glatz, den 10. Juli 1921.
Urschr. mit dem Erwidern ergebenst zurück gesandt, dass die Verteilung der Fragebogen s.Zt. die kirchliche Behörde übernommen hatte. Es wird daher anheimgestellt, sich nunmehr direkt mit der nächst vorgesetzten Kirchenbehörde in Verbindung zu setzen.
J.A.
-
Generalvikar teilt mit, daß Fragebogen über Glockenmetall nicht eingegangen sind, es sei aber um Zusendung derselben ersucht u. beim Minister der Wissenschaft pp. Verlängerung der Frist beantragt worden. B.
47a

47a